88 Prozent der Rücken-OPs sind unnötig

Eine Rückenoperation kann in bestimmten Situationen sinnvoll sein, wenn konservative Behandlungen wie Physiotherapie, Medikamente und Lebensstiländerungen nicht ausreichend sind.

Hier sind einige Szenarien, in denen eine Rückenoperation in Erwägung gezogen werden könnte:

### 1. **Starke und anhaltende Schmerzen**
– **Chronische Schmerzen**: Wenn starke Rückenschmerzen trotz umfassender nicht-chirurgischer Behandlungen über einen längeren Zeitraum anhalten und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.
– **Schmerz, der ins Bein ausstrahlt**: Bei starken Schmerzen, die ins Bein ausstrahlen (Ischias), und nicht auf konservative Behandlungen ansprechen.

### 2. **Nervenkompression**
– **Bandscheibenvorfall**: Wenn ein Bandscheibenvorfall auf die Nerven drückt und zu anhaltenden Schmerzen, Taubheit oder Muskelschwäche führt.
– **Spinalkanalstenose**: Bei einer Verengung des Wirbelkanals (Spinalkanalstenose), die zu Schmerzen, Taubheitsgefühl oder Schwäche in den Beinen führt und das Gehen erschwert.

### 3. **Wirbelsäuleninstabilität**
– **Wirbelgleiten (Spondylolisthesis)**: Wenn ein Wirbel auf dem darunterliegenden Wirbel nach vorne rutscht und dies zu Schmerzen oder neurologischen Symptomen führt.
– **Schwere degenerative Veränderungen**: Bei fortgeschrittener Abnutzung der Wirbelsäulengelenke, die zur Instabilität und Schmerzen führt.

### 4. **Strukturelle Probleme**
– **Skoliose oder Kyphose**: Bei schweren Verkrümmungen der Wirbelsäule, die Schmerzen verursachen oder die Funktion beeinträchtigen.
– **Wirbelfrakturen**: Bei Frakturen durch Unfälle oder Osteoporose, die zu Instabilität oder neurologischen Problemen führen.

### 5. **Neurologische Defizite**
– **Muskelschwäche oder Lähmungen**: Wenn Nervenkompression zu Muskelschwäche oder Lähmungen führt.
– **Blasen- oder Darmfunktionsstörungen**: Bei Cauda-Equina-Syndrom, einem medizinischen Notfall, der durch Kompression der Nerven im unteren Rücken verursacht wird und zu Inkontinenz führen kann.

### 6. **Erfolglose konservative Behandlungen**
– **Erfolglosigkeit konservativer Maßnahmen**: Wenn umfassende konservative Behandlungsversuche über 6-12 Monate keine Linderung bringen.

### Wichtige Überlegungen vor der Operation
1. **Risiken und Nutzen abwägen**: Alle Operationen haben Risiken. Es ist wichtig, die potenziellen Vorteile gegen die Risiken abzuwägen.
2. **Zweitmeinung einholen**: Eine zweite Meinung von einem anderen Facharzt kann helfen, die beste Entscheidung zu treffen.
3. **Postoperative Rehabilitation**: Die Bereitschaft und Möglichkeit, sich nach der Operation einer Rehabilitation zu unterziehen, ist entscheidend für den Erfolg der Operation.

### Arten von Rückenoperationen
– **Diskektomie**: Entfernung eines Teils der Bandscheibe, die auf einen Nerv drückt.
– **Laminektomie**: Entfernung von Knochen, um den Spinalkanal zu erweitern.
– **Wirbelsäulenfusion**: Versteifung von zwei oder mehr Wirbeln, um Stabilität zu schaffen.
– **Künstlicher Bandscheibenersatz**: Ersatz einer beschädigten Bandscheibe durch eine künstliche Bandscheibe.

Jede Entscheidung für eine Rückenoperation sollte individuell getroffen werden und gründliche Gespräche mit einem Facharzt (Orthopäden oder Neurochirurgen) beinhalten.

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